In Dresden steht heute das einzige bedeutende Mikroelektronik-Zentrum Europas – auch dank enormer DDR-Investitionen. Das schafft der Markt nicht allein.
Zur Jubiläumstagung des Rohnstock-Erzählsalons Ende September in Oberschöneweide kam Jens Knobloch, Dr.-Ing. habil., entspannt und voller Freude, viele seiner alten Kollegen mal wiederzusehen, darunter seinen damaligen Projektleiter Bernd Junghans, Prof. Dr.-Ing., heute im Leibnitz-Institut für interdisziplinäre Studien in Adlershof stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
„Klar, wir haben uns Wissen ,besorgt‘, auch von den in der Chiptechnologie und -produktion führenden Japanern“, sagt Junghans, „heute nennt man das vornehm ,Re-Engineering‘. Aber damit hatten wir noch lange nicht die Lösung, die wir brauchten – konnten wir gar nicht, weil wir ganz andere Voraussetzungen hatten.“Und die waren sehr materieller Natur, wie Bernd Junghans erzählt: „Japan baute seine Megabit-Chips mit Titansilizit.
Übrigens: Als die CIA nach der Wende nachforschte, ob der Dresdner Megabit-Chip, im Spiegel-Sprech vom Januar 1990 „der ominöse 1-Megabit-Chip“ genannt, auf der Grundlage von Siemens-Unterlagen für eine Toshiba-Lizenzproduktion gebaut wurde, ergab das nichts Spektakuläres. Jens Knobloch weiß warum: Die von der Stasi besorgten technischen Unterlagen waren im Zusammenhang mit den DDR-Ausrüstungen nicht nutzbar.
Die Berliner Zeitung berichtete in epischer Länge, als der 1-Megabit-Chip der Staats- und Parteiführung präsentiert wurde. Jens Knobloch, stehend, das Papier mit dem Schaltkreisentwurf haltend, vor ihm sitzend Bernd Junghans, waren dabei. Rechts: Erich Honecker und Günter Mittag.Jedenfalls machte dem Team, das damals Kollektiv hieß, die Arbeit großen Spaß.
Kaum lag der Chip als Muster vor und sollte in Produktion gehen, da fiel erst die Mauer, dann das CoCom-Embargo. Nun waren preisgünstige Chips aus Massenproduktion leicht zugänglich. War der ganze Aufwand für die Katz? Die Antwort kommt kurz und klar: „Nö.“ Die Arbeit der DDR-Mikroelektroniker, ihre bewiesene Leistungsstärke, haben den Ruf Dresdens langfristig gestärkt.
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