Auch nach der Katastrophe in Kalabrien legt es die EU mehr denn je darauf an, Migration zu verhindern. Das zeigt nun das Treffen der Innenminister. kelnberger berichtet
Das Bild des zweijährigen syrischen Jungen Alan Kurdi, ertrunken im Mittelmeer und angeschwemmt an der türkischen Küste, machte September 2015 in ganz Europa die Runde. Siebeneinhalb Jahre später kursieren nun die Bilder von den Särgen, die in der kalabrischen Provinzhauptstadt Crotone aufgereiht sind, braune Särge für die Erwachsenen und weiße Särge für die Kinder, bei den Kindersärgen liegt Spielzeug.
Mehr als 70 Menschen sind vor der kalabrischen Küste ertrunken. Damals wie heute diskutierte man, wie Europa das Sterben von Migranten im Mittelmeer verhindern kann. Der Unterschied: Der öffentliche Aufschrei ist verhaltener, Europa hat andere Prioritäten.Das Treffen der für Migrationsfragen zuständigen Ministerinnen und Minister an diesem Donnerstag vermittelte einen Eindruck davon, was die Politik in der Europäischen Union bewegt.
Danach kam die Ministerin auf die"allgemeine Migrationslage" zu sprechen - die Flüchtlingszahlen in der EU sind so hoch wie seit 2015 und 2016 nicht mehr. Faeser zeigte sich"tief betroffen" von dem Unglück vor Italiens Küste und versprach, Deutschland werde im Rahmen des freiwilligen europäischen Solidaritätsmechanismus Flüchtlinge aufnehmen, die derzeit in italienischer Obhut sind.
Das Boot, das vor Kalabrien sank, kam nach europäischer Definition auf einem"illegalen" Weg nach Europa, von Schleusern in der Türkei losgeschickt. Die Menschen an Bord - viele von ihnen stammen aus Afghanistan - hatten viel Geld für die Reise bezahlt. Davon, wie man solche Menschen aus dem Mittelmeer retten kann, spricht in der EU kaum noch jemand. Auch Nancy Faeser tritt in Brüssel deutlich vorsichtiger auf als kurz nach ihrem Amtsantritt.
Italien hat die Arbeit privater Rettungsschiffe zuletzt erschwert und fordert generell neue Regeln für deren Aktivitäten. Deutschland müsse künftig Flüchtlinge von Schiffen aufnehmen, die unter deutscher Flagge Menschen retten.
España Últimas Noticias, España Titulares
Similar News:También puedes leer noticias similares a ésta que hemos recopilado de otras fuentes de noticias.
Flüchtlingsdrama vor Kalabrien: Melonis Minister entlastet sich selbstDie italienische Regierung behauptet, die EU schwenke auf ihren Kurs in der Flüchtlingspolitik ein. In Brüssel sieht man das anders. Von OliverMeiler und kelnberger
Leer más »
„No-Show-Gebühren“ auch in Neuss?: Ärger über unzuverlässige Gäste – das sagen GastronomenTische werden reserviert – und bleiben dennoch leer, weil Gäste nicht erscheinen. Ein Phänomen, das auch in Neuss auftritt. Wie die Gastronomen damit umgehen.
Leer más »
Niloofer Hamedi: Die Frau, die das iranische Regime das Fürchten lehrteDie Journalistin Niloofer Hamedi ist seit Monaten im Gefängnis. Sie hatte mit einem Foto der weinenden Eltern von Mahsa Amini die Massenproteste im Iran befeuert. Es berichtet Thomas Seibert (BosphorusNews).
Leer más »
Berliner Feminismus um das Jahr 1900: Wie das „Einküchenhaus“ die Frauen befreien sollteMit Kita und Kantine im Mehrfamilienhaus wollte die Berliner Frauenrechtlerin Lily Braun einst Frauen von Kindern und Küche lösen. Der Plan ging nicht auf. Auch Feministinnen schossen quer. (T+) Berlin
Leer más »
Das Fatigue-Syndrom hat das Leben von Timo (15) auf den Kopf gestelltTimo aus Kempten leidet unter dem Chronischen FatigueSyndrom CFS - einer Krankheit ähnlich wie LongCovid. Die Schule kann er kaum besuchen. Helfen könnte die Technik – doch auch hier gibt es Hürden.
Leer más »