Nach dem Eklat bei ihrer Rede in Frankfurt ist Kulturstaatsministerin Roth abgetaucht. Nicht nur junge Jüdinnen und Juden warten auf Antworten.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth am 18. Mai in der Frankfurter Paulskirche Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Roths Verteidiger fanden die Buhrufe der Jugendlichen in Frankfurt unangebracht, emotional. Grünenpolitiker Jürgen Trittin sah in der Kritik gar einen „inszenierten Eklat“ gegen Claudia Roth. Als wären junge Jüdinnen und Juden nicht selbstständig denkende Menschen, die sehr genau ihre Umwelt wahrnehmen und auf diese reagieren. Diese Buhrufe haben ihren Ursprung. Sie sind Ausdruck einer tiefsitzenden Unzufriedenheit und Enttäuschung.
Nur mal zur Erinnerung: Mit welcher Naivität sich bei der documenta herausgeredet wurde , zeigt sich wunderbar an dem Argument, man nehme den Antisemitismus ja deshalb so ernst, weil Deutschland diese besondere Vergangenheit habe. Ich möchte da jedes Mal nur genervt mit den Augen rollen. Ja, Auschwitz war eine deutsche Erfindung, aber der Antisemitismus nicht. Egal wo er auftritt, ob in Deutschland oder Indonesien: Antisemitismus ist immer menschenverachtend.
Nach den Erfahrungen auf der documenta kam Roth erst Anfang dieses Jahres dazu, Antisemitismus in den ausgestellten Werken als „wirklich bedauerlich“ zu bezeichnen. Wirklich bedauerlich ist, dass ich wegen einer Mandelentzündung nicht auf ein lange ersehntes Konzert gehen kann. Agitprop, die mit Karikaturen von Juden im Stürmer-Stil auskommt, ist hingegen hetzend, ekelhaft.
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