BERLIN (dpa-AFX) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) angekündigte Erleichterung von Wolfsabschüssen kritisch. 'Die Erfahrungen
BERLIN - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sieht die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke angekündigte Erleichterung von Wolfsabschüssen kritisch."Die Erfahrungen aus anderen EU-Ländern zeigen klar, dass sich Risse mit dem Gewehr nicht nachhaltig reduzieren lassen", sagte BUND-Wolfsexperte Uwe Friedel.
Demnach sei in Frankreich trotz einer Abschussquote von 19 Prozent - 2022 über 160 Wölfe - die Gesamtzahl der Risse kaum zurückgegangen."Für die Anzahl der gerissenen Weidetiere ist nicht die Anzahl von Wölfen ausschlaggebend, sondern die Anzahl ungeschützter Weidetierherden. Die meisten Risse an Weidetieren geschehen in Deutschland an Tieren ohne Herdenschutz", sagte Friedel.
Auch der Naturschutzbund Deutschland vertritt die Meinung, dass eine Bejagung der Wölfe nicht den Herdenschutz ersetzen könne."Denn egal ob 5 oder 8 Wölfe in einer Region leben: Sie stellen ein Risiko für ungeschützte Weidetiere da. Bejagung führt nicht dazu, dass Wölfe mehr Abstand zu Weidetieren halten", sagte die Referentin für Wölfe und Beweidung, Marie Neuwald.
Neuwald warnte jedoch davor, Lemkes Vorstoß fehlzuinterpretieren."Es geht hier ganz klar um die wenigen Fälle, in denen Wölfe guten Herdenschutz überwinden und Weidetiere reißen." Dazu habe der Nabu keine Einwände. Neuwald betont aber:"Essenziell ist, dass der Abschuss eines streng geschützten Tieres das letzte Mittel ist, falls keine zumutbaren Alternativen bestehen. Herdenschutz bleibt das A und O, vor Abschuss.
Umweltministerin Lemke hatte am Montag in der"Welt" angekündigt, den Abschuss von Wölfen erleichtern und so Weidetiere wie Schafe besser schützen zu wollen."Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein". Ende September wolle sie konkrete Vorschläge liefern./ram/DP/ngu
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