US-weit streiken Starbucks-Beschäftigte für ihre Rechte. Sie wollen sich nicht mehr ausbeuten lassen. →
Mit bunten Buttons zeigen Menschen US-weit ihre Solidarität mit den Kaffee-Arbeiter*innen Foto: Brendan McDermid/reutersMatthias WeigandJohannes Hör 22.10.2022, 16:30 Uhr
Starbucks legt Wert auf ein familiär wirkendes Betriebsklima. Angestellte werden „Partner“ genannt, es geht queer- und trans*freundlich zu. Gewerkschaften passen nicht zu diesem progressiven Image, meint der Konzernchef Das freundliche Image täuscht Vor allem wegen der großzügig wirkenden vertraglichen Extras galt Starbucks lange als Bastion gegen eine gewerkschaftliche Selbstorganisation der Mitarbeitenden. Dem netten Image standen aber stets herbe Vorwürfe gegenüber: die Macht des Unternehmens über die Ausbildung und die Krankenversicherung seiner Angestellten; die Überlastung von Baristas; die Missachtung von Beschwerden aus der Belegschaft.
Die Eckpunkte gewerkschaftlicher Organisation in den Vereinigten Staaten sind bald ein Jahrhundert alt: 1935 wurden sie im sogenannten Wagner Act abgesteckt. Mit ihm wurde auch das National Labor Relations Board gegründet, das bis heute über die Einhaltung der entsprechenden Gesetze wacht.
Jahrzehntelang haben Beschäftigte in den USA stagnierende Löhne und schwindende soziale Mobilität fast klaglos hingenommen. Jetzt tritt eine neue Generation an – und diese hat sich nicht zuletzt durch die Black-Lives-Matter-Proteste stark politisiert Gabrielle ist mit ihrer Schicht durch, die grüne Barista-Schürze trägt sie noch bei sich. Es ist ein träger Nachmittag in einem Vorort von Salt Lake City. Nur am Drive-in stauen sich die Autos: Der Reihe nach bestellen Kund*innen am Mikrofon, bekommen Kaffee durch das Fenster gereicht und fahren weiter.
Hätte ich gewusst, dass es Gewerkschaften gibt, wäre ich schon an meinem zweiten Arbeitstag beigetreten.“ Laila sitzt am Rand des Demonstrationszugs am New Yorker Times Square und ist sichtlich erschöpft. Zwei Flüge hat die 19-Jährige hinter sich, um bei diesem Labor Day am 5. September dabei zu sein.
„Der halbe Laden war kurz davor, hinzuschmeißen“ Bill ist optimistisch, dass viele sich der neuen Gewerkschaftsbewegung anschließen werden Foto: Johannes Hoer Seine frühere Filiale betreffend ist Bill pessimistisch: „Mittlerweile haben sie dort im Personal fast alle Leute ausgetauscht.“ Beeindruckt hat ihn jedoch die Welle von Solidarität aus der sonst eher konservativen Bevölkerung in Arizona: Ringsum haben Beschäftigte anderer gewerkschaftlich organisierter Branchen, etwa Restaurant- und Hotelkräfte, solidarisch Gelder zur Verfügung gestellt.
Viele meiner Kolleg*innen sind nicht wirklich politisch, aber kommen aus prekären Gegenden wie Compton – die leben einfach hier, haben Armut, Polizeigewalt, Rassismus erlebt. Und das Gefühl, alleingelassen zu werden. Als in Buffalo die allererste Starbucks-Gewerkschaft entstand, wusste ich sofort, dass das auch hier passieren muss. Ich konnte so nicht mehr leben, niemand von uns kann so leben, mit einem miserablen und prekären Job, in dem wir ständig unterbesetzt sind.
Anderen in seiner Altersgruppe gehe es ähnlich: „Eine Zeit lang war es um mich herum Mode, ständig den Job hinzuwerfen und woanders anzufangen. Aber was bringt es, vom Regen in die Traufe zu wechseln? Man muss etwas verändern.“ Dass diese Veränderung sich nun gerade bei Starbucks Bahn bricht, wundert ihn nicht: „Diesem Unternehmen ist die eigene Personalpolitik von Diversität und Inklusion auf die Füße gefallen.
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