Zum Tode Bram Moolenaars: Vim-Koryphäe, Weltenbummler und Spendensammler LinuxundOpenSource Nachruf
Wer als Entwickler im Open-Source-Umfeld unterwegs ist, trifft irgendwann auf Witze über den Kommandozeileneditor Vi – und besonders auf solche, die sich mit der wenig intuitiven Art und Weise befassen, den bereits offenen Editor wieder zu schließen.
Moolenaar gab in mehreren Interviews an, dass er vom Erfolg seines – eigentlich nur als Hobby angesehenen – Projekts in den kommenden Jahren überrascht war. Denn Vim entwickelte sich flugs zum Quasi-Standard in Sachen Kommandozeileneditor und hielt bald Einzug in praktisch jede relevante Linux-Distribution .
Moolenaar selbst blieb "seinem" Vim über die Jahre verbunden und fungierte im Projekt als "Benevolent Dictator for Life" – in einer ähnlichen Rolle also, wie Linus Torvalds sie auch für den Linux-Kernel einnimmt.
Auch wenn die Vim-Entwicklung in den vergangenen Jahren eher langsam geworden ist, sah Moolenaar sein Werk noch lange nicht als vollendet an: Mitte 2022 etwa erschien in Form von Vim 9 eine, die viele alte Zöpfe abschnitt und den Editor gewissermaßen fit für die Zukunft machte. Für seine Fans war Vim das indes ohnehin immer gewesen. Auch die Zeilen dieses Nachrufs entstehen übrigens – wie sämtliche Texte des Autors in den vergangenen 23 Jahren – in einer per ".
Der größte Teil der Gelder, die in Form von Spenden zum Wohle der Vim-Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten zusammengekommen sind, ist laut Moolenaar unmittelbar an den ICCF und mithin in wohltätige Zwecke in Uganda geflossen. Zwar hat Moolenaar den Lauf der Welt also vor allem durch Vim beeinflusst – die von Steve Jobs gern bemühte "Delle im Universum" hinterlässt er aber zweifelsohne auch durch sein soziales Engagement und sein mildtätiges Wirken.