Christoph Marthalers Stück 'Im Namen der Brise' bringt Texte der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson auf die Bühne. Die Uraufführung im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses am Sonnabend hat einmal mehr gezeigt, wie gern der Regisseur in skurrile Welten eintaucht..
Ein Bahnhof, angedeutet nur durch die typischen Wartebänke, zwei Bahnwärterhäuschen und viele Papierkörbe. Eine junge Frau schlägt auf einem Keyboard immer wieder denselben Akkord an. Sonst nichts. Ein Pulsschlag? Oder gar ein Zugsignal? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nur eins ist klar: Eilig hat es an diesem seltsamen Durchgangsort niemand.
Vielleicht wisst ihr kaum noch, wer ich bin. Ich kenne mich selbst nicht mehr. Sollte die Zukunft so mächtig sein wie das Vergangene, welche Aussicht wartet dann?Es sind fast ausschließlich Texte von Emily Dickinson, die rezitiert werden. Drei Frauen sind jetzt auf der Bühne, alle mit Handtasche und Hut auf dem geraden Scheitel, ganz in Beige und Weiß gekleidet. Sittsam, könnte man sagen.
Wie immer bei Christoph Marthaler tauchen wir in eine ziemlich skurrile Welt ein. Einer der Bahnwärter spricht wild gestikulierend eine der Frauen an, aber man hört ihn nicht. Aus einer Handtasche tönt Musik, ein Ventilator wird zum Lautsprecher. Zu erzählen, was auf der Bühne in den knapp zwei Stunden im Einzelnen passiert, ist nahezu unmöglich, denn es gibt keine Geschichte.
Das kleine Ensemble ist in Hochform, enorm präzise und konzentriert, da sitzt noch das kleinste Zucken im Mundwinkel perfekt. Ein zauberhafter Abend, der mit viel Applaus endet."Man spürt das Verstreichen der Zeit und auf einmal ist es vorbei", sagt ein Besucher beim Rausgehen.Das Stück "Im Namen der Brise" bringt Texte der amerikanischen Dichterin auf die Bühne des Deutschen Schauspielhauses.
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