Paul-Philipp Hanske und Bendedikt Sarreiter untersuchen in ihrem Buch eine Kultur, in der sich der Wille zur Optimierung mit dem Wunsch nach Grenzüberschreitung verbindet.
Dieser Sinneswandel hänge, so die Autoren, mit der hirnphysiologischen Forschung und medizinischen Anwendungen zusammen, die seit 15 Jahren „enorme Konjunktur“ haben. Weil die erwähnten Substanzen bei neuen
von großer Bedeutung sind, wirke das nach Jahrzehnten der Kriminalisierung aller Drogen als „Rammbock der Enttabuisierung“.Parallel dazu entwickelt sich seit Jahren ein „Psychedelic Business“ der therapeutischen Ansätze, zum Beispiel mit Ayahuasca, einem Tee. Davon wussten schon indigene Kulturen. Eine ähnliche Entwicklung machen Substanzen wie LSD, Psylocybin, MDMA und Ketamin, die in manchen Staaten als Medikamente bei psychischen Erkrankungen eingesetzt werden dürfen.
Ironischerweise heute schon in den Vereinigten Staaten, deren Regierung in den frühen Siebzigern den „Krieg gegen Drogen“ begann und damit auch die erwähnten Psycho-Substanzen in den Untergrund verbannte. 50 Jahre später gibt es auch in Deutschland Unternehmen, die sich auf dem entstehenden „ “ einen optimalen Startplatz sichern wollen. Da geht es dann um die Laborherstellung solcher Substanzen und seriöse therapeutische Angebote.Und natürlich gibt es heute einen enormern Bedarf an rauschunterstützter Entspannung. Ihn spüren – weit über Clubgänger und Festival-Besucher hinaus – bürgerliche Kreise, vom gestressten Medienmenschen über den hart arbeitenden Rechtsanwalt bis zum Mediziner. Von Grenzgängern aller Art zu schweigen.
Die Autoren ziehen eine Linie von den „Mystikerinnen und Mystikern des Mittelalters“ zu Religionsgemeinschaften der Gegenwart, die den Ekstasen huldigen. Schamanische Rituale, Praktiken von Hexen – unsere scheinbar so durchrationalisierte Gegenwart wird perforiert von Versuchen, sie mit dem Irrationalen anzureichern. Die Grenze zu verschwörerischen Subkulturen wie dem „Anastasia“-Kult - längst in Deutschland angekommen - sind fließend.
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