In Konya haben fast 70 Prozent im ersten Wahlgang für Erdoğan gestimmt. Dabei kritisieren die Menschen in der Stadt die Regierung. Passt das zusammen?
KONYA/ANKARA taz | Osman benennt die aktuellen Probleme in der Türkei: Die Inflation vernichtet die Kaufkraft der Menschen, auf das Justizsystem ist kein Verlass, Recep Tayyip Erdoğan betreibt Vetternwirtschaft. „Aber das gibt es doch in jeder Gesellschaft“, sagt der Geschäftsmann aus der Tourismusbranche in der zentralanatolischen Stadt Konya.
Null zu Null zur Halbzeit Wenn diese Analogie zutrifft, dann müsste man für die zweite Runde zumindest von einem Heimspiel-Vorteil für Erdoğan ausgehen. Er hat mit seinem Wahlbündnis auch die Parlamentswahlen mit 49,5 Prozent gewonnen. Das Bündnis von Kılıçdaroğlu erhielt hier lediglich 35 Prozent. Damit würden Erdoğan und seine Leute wohl nicht nur in einer religiösen Stadt wie Konya in der kommenden Legislatur den Ton angeben.
Wegen des mangelnden Vertrauens in die Rechtsstaatlichkeit des Landes haben internationale Investoren in den vergangenen Jahren ihr Kapital aus der Türkei stark abgezogen. Erdoğan versucht, mit schuldenfinanzierten Ausgaben die Wirtschaft des Landes auf Trab zu halten. Gleichzeitig übt er Druck auf die Zentralbank aus, den Leitzins niedrig zu halten, damit Unternehmen günstige Kredite aufnehmen können.
Es hat fast zwei Tage gedauert, bis das Oppositionsbündnis Worte für die Wahlschlappe von vergangener Woche gefunden hat. Als sich Kılıçdaroğlu dann am Mittwoch in einem Video bei Twitter zu Wort meldete, waren einige wegen seiner Wortwahl überrascht: „Wir werden unsere Heimat nicht denen überlassen, die nicht in der Lage sind, die unkontrollierte Flut von Menschen, die in unsere Adern eindringt, zu stoppen.
Die Videos von Kılıçdaroğlu, in denen er sich aus seiner heimischen Küche zu Wort meldete, scheinen erst einmal vorbei. Die Jugend des Landes feierte diese Beiträge zwar als erfrischenden Kontrapunkt zu Erdoğans Herrscher-Gebaren, doch auch bei der CHP weiß man: Bei Twitter sind keine Wahlen zu gewinnen.
España Últimas Noticias, España Titulares
Similar News:También puedes leer noticias similares a ésta que hemos recopilado de otras fuentes de noticias.
Anstieg um neun Prozent: Berlins Bausenator sieht Neubauzahlen als „großen Erfolg“17.300 Wohnungen wurden in Berlin 2022 gebaut. Das ist weniger, als sich der Senat vorgenommen hat, aber deutlich mehr als 2021. In einem wichtigen Bereich bleiben große Lücken.
Leer más »
Top-News kompakt: Russland hält 99 Prozent von Bachmut ++ Montana verbietet TiktokDie wichtigsten News des Tages kurz und knapp auf einen Blick:
Leer más »
Monaco bis Malaysia: In diesen Ländern gehören auch Sie zum reichsten ProzentVier Millionen Euro müssen Sie in Deutschland besitzen, um zum reichsten Prozent der Einwohner zu gehören. In anderen Ländern ist das viel leichter, wie ein neuer Report jetzt zeigt. Allerdings sind wir vom Spitzenreiter noch weit entfernt.
Leer más »
Mehr Geld für Verteidigung: Nato-Generalsekretär sieht Zwei-Prozent-Ziel als „absolutes Minimum“2022 hätten nur sieben Nato-Mitglieder die vereinbarten Verteidigungsausgaben erreicht. Zu wenig, findet Stoltenberg und pocht auf die „schnellstmögliche“ Umsetzung.
Leer más »