Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) ist neu im Amt, da warten bereits mehrere Krisen. Sie verrät, wie sie den Lehrermangel bekämpfen will.
taz: Sie waren Ende April kaum als Berliner Bildungssenatorin vereidigt, da gab es auch schon zwei Krisenmomente: ein Messerangriff auf zwei Schülerinnen von einem offenbar psychisch kranken Mann an einer Neuköllner Schule und dann wenige Tage später der rassistische Angriff von Jugendlichen auf Berliner Schüler*innen, die auf Klassenfahrt in Brandenburg waren.
Auf keinen Fall kann man da jetzt einfach einen Haken hinter machen. Das muss aufgearbeitet werden. Es ist teilweise Polizeiarbeit, die da nun stattfinden muss. Die betroffene Berliner Schule ist auch schon direkt im Austausch mit dem Bürgermeister und der Gemeinde in Brandenburg. Das ist die Botschaft, die wir jetzt brauchen: Es ist nicht abgetan. Und bei der nächsten Gelegenheit werde ich sicherlich auch mit meinem brandenburgischen Amtskollegen …… ins Gespräch gehen.
Ich glaube, die Lösungen dieser Probleme sind nicht parteipolitisch eingefärbt. Es braucht pragmatische Antworten. Es stimmt, uns fehlen rechnerisch 20.000 Schulplätze, uns fehlen Lehrkräfte … Im letzten rot-grün-roten Koalitionsvertrag stand, wir wollen 2.000 Lehramtsabsolventen pro Jahr ausbilden, am Ende haben die Unis 700 geliefert. Wir haben nun in den schwarz-roten Koalitionsvertrag ein Soll von 2.500 Absolventen geschrieben. Aber ich halte gar nichts davon, Ihnen jetzt zu sagen, wie viele Lehrkräfte ich am Ende der Legislatur ausgebildet haben will.
Es gibt da durchaus Ressourcen, und zwar in allen Bundesländern, die man noch heben kann: Einfach-Lehrer [Lehrkräfte, die nur ein Schulfach studiert haben, d. Red.] oder die vereinfachte Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen. Die Frage ist, wie finden wir mit allen 16 Ländern eine gemeinsame Sprache? Wir werden uns da gemeinsam an einen Tisch setzen müssen, denn wir zerren an einer Tischdecke, die an allen Enden zu kurz ist.
Es ist erst mal eine mögliche Idee, wie man steuern kann. In Berlin haben wir mit der Schultypisierung ein ähnliches System – von 1, wenig belastet, bis 7, sehr belastet. Aber nun haben wir überall eine Mangelsituation. Und solange das so ist, solange auch am Gymnasium in Steglitz Personal fehlt, sollte man den Schulen freie Hand bei den Einstellungen lassen.
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