Stadtderby: Kritik am Polizeieinsatz in Hamburg Polizeigewalt Fußball St.Pauli HSV
Nach dem Marsch von etwa 3.500 HSV-Fans durch St. Pauli kam es vor dem Millerntorstadion zu Auseinandersetzungen zwischen Ultra-Fans des FC St. Pauli und der Polizei. Die Polizei hatte mit Wasserwerfern, einer Reiterstaffel und der Bereitschaftspolizei versucht, die beiden Fanlager voneinander fernzuhalten und so Ausschreitungen zu verhindern. 1.445 Beamtinnen und Beamte waren nach Angaben der Polizei im Einsatz.
Beim Marsch der HSV-Fans vom Altonaer Balkon über die Reeperbahn bis zum Stadion wurde laut Polizei vereinzelt Pyrotechnik abgebrannt. Davon abgesehen verlief der Marsch friedlich. Am Millerntorstadion kam es dann fast zu einem Zusammenstoß zwischen HSV- und St.-Pauli-Anhängern: Etwa 150 bis 200 schwarz gekleidete und mit rotem Schal maskierte St.-Pauli-Fans waren auf die HSV-Fans zugestürmt. Die Polizei konnte dies allerdings unterbinden.
Angesichts vorliegender Videos und Augenzeugenberichten stelle sich die dringende Frage nach der Verhältnismäßigkeit, so der Verein. Der FC St. Pauli fordere Aufklärung von der Polizei, so Vereinssprecher Patrick Gensing. Inzwischen wird die Kritik am Polizeieinsatz lauter. Der Fanblog"Magischer FC" spricht von Polizeigewalt.
Das Spiel, das der FC St. Pauli 3:0 für sich entschied, war das erste Stadtduell seit zweieinhalb Jahren ohne Corona-Einschränkungen.