Werden in deutschen Schulbüchern judenfeindliche Vorurteile verbreitet? Erstmals wurden in Nordrhein-Westfalen mehr als 250 Schulbücher untersucht. Das Ergebnis ist nicht eindeutig.
Düsseldorf - Eine Studie zur Darstellung des Judentums in nordrhein-westfälischen Schulbüchern hat keinen beabsichtigten Antisemitismus, aber Stereotype zutage gefördert. Ein pauschales Urteil sei nicht möglich, heißt es in dem am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags vorgestellten Abschlussbericht.
So finde man in NRW-Schulbüchern stereotype Überzeichnungen und Klischees wie etwa bei der Darstellung des Judentums im Mittelalter, wo als „Hauptberuf“ den Juden der Geldverleih gegen Zins zugeschrieben werde. Schon seit langem kritisierten Forscher die Verbindung von Juden und Geld. „Das sind Bilder, die antisemitische Vorurteile bestärken können.“
In zwei bis drei Büchern sei auch ein „deutliches Echo antijüdischer Vorurteile“ gefunden worden, sagte Sadowski. Oft fehle zudem eine sprachliche Sensibilität, wenn etwa Walter Rathenau, der Außenminister der Weimarer Republik, als „jüdischer Außenminister“ bezeichnet werde, obwohl er der deutsche Außenminister war. Oft fehle auch die Einordnung von Quellen wie antisemitischen Karikaturen aus dem Kaiserreich oder von Propaganda-Plakaten der NS-Zeit.
Die Studie war nach einer Schulbuch-Kritik des Zentralrats der Juden in Deutschland 2018 noch von dem damaligen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet in Auftrag gegeben worden. Insgesamt wurden 252 NRW-Schulbücher aus verschieden Fächern von Geschichte über Geografie bis zu Politik und Religion in beiden Sekundarstufen auf ihre Inhalte geprüft.
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