Innerhalb eines Jahres wurden im Vereinigten Königreich fast 11.000 Patienten wegen Mangelernährung stationär behandelt. Bei nicht wenigen wurden Rachitis und Skorbut diagnostiziert.
Mit Krankheiten, die es in einer Wohlstandsgesellschaft kaum noch geben sollte, werden in Großbritannien immer häufiger Patienten stationär behandelt.Krankheiten aus viktorianischen Zeiten wie Rachitis oder Skorbut sind zurück in Großbritannien. Ärzte sind alarmiert und sprechen von „viktorianischen Zuständen“ in weiten Teilen des Königreichs.
Wie aus aktuellen Zahlen des staatlichen Gesundheitsdienstes hervor geht, registrierten NHS-Kliniken im vergangenen Jahr mehr als 11.000 Krankenhauseinweisungen als Folge von Mangelernährung. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl solcher mangelernährter Patienten in den britischen Kliniken mehr als verdoppelt. Seit 2008 hat sie sich sogar vervierfacht, wie die Tageszeitung „Times“ jetzt berichtete.Demnach wurden zwischen April 2022 und April 2023 landesweit 10.
„Das sind schockierende Zahlen und sie zeigen, wie sehr sich die sozialen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gerade für die Schwächsten in unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahren verschlechtert haben“, so Dame Clare Gerada, Präsidentin des Hausarztbundes in London.Zwar sei nicht auszuschließen, dass einige der mangelernährten und stationär behandelten Patienten Flüchtlinge beziehungsweise Asylbewerber seien.
Laut britischem Arbeitsministerium lebt heute bereits jeder sechste Brite in Armut beziehungsweise relativer Armut. Durch die weiter hohe Inflation gerade bei Lebensmitteln können sich viele Briten nicht mehr ausgewogen ernähren. Besonders ältere Patienten, die oft nur niedrige Renten haben, ernähren sich überwiegend von Toastbrot und Tee und verzichten auf frische Lebensmittel.
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