Ali Belem ist seit sieben Jahren in Deutschland, fünf davon geduldet. Er spricht Deutsch, will arbeiten. Unerlaubterweise startete er ein neues Leben.
Ali Belem zeigt ein Foto von seinem Zimmer in der Unterkunft in Sachsen-Anhalt. Kleidung in einem Plastiksack und mehrere Gitter als Bettgestelle wirken, als seien die Bewohner nur auf der Durchreise. „Dort gab es oft Streit“, sagt er. Die Menschen kämen mit der psychischen Belastung nicht klar. Sie würden krank, süchtig oder rasteten aus. Ein Mann habe ihn in der Küche mit einem Messer bedroht, sagt Belem.
Belem hört nicht auf weitere Dinge aufzuzählen, wegen denen er sich in der Asylunterkunft eingeschränkt fühlte. Die Küche sei ab 23 Uhr geschlossen, für die Nutzung müsste man sich eintragen, das Internet kostete zehn Euro für zwanzig Tage, die Suchfunktion und WhatsApp seien eingeschränkt und er durfte keinen Besuch empfangen. „Wir sind keine Kriminellen, wir haben nur Asyl beantragt“, Belems sonst so ruhige Stimme schwillt an.
Ali Belem flüchtete 2012 vor dem wieder aufgeflammten Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste. Auslöser für den Konflikt war die Möglichkeit, dass der damals unter anderem von der Afrikanischen Union und der Europäischen Union als Wahlsieger anerkannte Kandidat burkinische Wurzeln haben soll. Ali Belems Eltern kommen aus Burkina Faso, die Situation war für ihn deshalb besonders gefährlich, sagt er. 2015 kam er aus der Türkei nach Deutschland.
Wie zermürbend die Kommunikation mit dem Ausländeramt sein kann, erklärt Belem an einem Beispiel. Seine Geburtsurkunde und sein Zeugnis von der zwölften Klasse habe er den Behörden vorgelegt. Zunächst forderten sie das Original statt einer Kopie. Als er es beschafft habe, kam wieder die Frage nach dem Reisepass, seine Bemühungen waren umsonst.Belem holt ein Blatt Papier hervor, es ist ein Essensgutschein über 25 Euro.
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