Nach der Attacke auf Lahav Shapira sieht die Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte, dass der Student provoziert hat. Unterdessen wurde dieser erneut Opfer einer Straftat.
Der am vergangenen Wochenende in Berlin angegriffene jüdische Student ist womöglich schwerer verletzt worden als bislang bekannt. Der erlittenen Gesichtsfraktur wegen wird der Geschädigte in den nächsten Tagen womöglich operiert. Unterdessen wurde der 30-Jährige im Krankenhaus bestohlen.in der Nacht zum Samstag von einem 23-jährigen Kommilitonen vor einer Bar in Mitte nieder geprügelt worden.
Von der Berliner Staatsanwaltschaft, die den Fall inzwischen übernommen hat, hieß es auf Anfrage: „Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass der Geschädigte in irgendeiner Weise zu einer Eskalation beigetragen oder gar einen Angriff provoziert habe.“ Der Tatverdächtige sei nicht festgenommen, teilte die Behörde mit. „Untersuchungshaft würde voraussetzen, dass Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sich der Beschuldigte dem Verfahren entziehen könnte. Dies ist hier nicht der Fall“, sagte ein Sprecher. Die weiteren Ermittlungsschritte würden geprüft. Im Raum stehe der Verdacht der gefährlichen Körperverletzung.
Die Polizei ermittelte den 23-jährigen Verdächtigen, durchsuchte seine Wohnung und konfiszierte sein Mobiltelefon. Unter anderem wegen fester Wohnverhältnisse kam der Mann nicht in Untersuchungshaft.Lahav Shapira ist nach dem antisemitischen Angriff offenbar Opfer einer weiteren Straftat geworden.
Die Charité bestätigte auf Anfrage den Vorfall. Ein Sprecher sagte, dass es „unbefugten Personen“ leider gelungen sei, „auf eine eigentlich verschlossene Station zu gelangen“ und drei Patienten zu bestehlen.In der Silvesternacht 2014 hatten ihn Unbekannte in einem Waggon der Berliner U-Bahnlinie 6 zusammengeschlagen.