Roth: Gegen Schließung von Stalag 326: Kritik an CDU und AfD

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Nordrhein-Westfalen

Schloß Holte-Stukenbrock - Kulturstaatsministerin Claudia Roth will die Schließung der Gedenkstätte Stalag 326 in Ostwestfalen abwenden und hat die Ablehnung der Finanzierung durch den Gütersloher Kreistag kritisiert. Sie werde die Verantwortlichen auf der Landesebene und der kommunalen Ebene zu einem klärenden Gespräch bitten, teilte die Grünen-Politikerin am Sonntag mit.

Die Gedenkstätte Stalag 326 in Schloß Holte-Stukenbrock soll ausgebaut und auf professionelle Füße gestellt werden. Den Plänen droht aber das Aus, nachdem im Gütersloher Kreistag eine Betriebskostenbeteiligung von 400.000 Euro abgelehnt worden war. Roth sprach von einem gefährlichen Präzedenzfall, "wenn die Gütersloher CDU mit Unterstützung der AfD die Finanzierung einer wichtigen Gedenkstätte stoppt und damit deren Schließung riskiert." Die Kostenbeteiligung war mit 33 Ja- und 36 Nein-Stimmen abgelehnt worden. Laut dem Vorstand des Fördervereins der Gedenkstätte wendeten sich unter anderem CDU und AfD gegen die Beteiligung.

Der Bundestag hatte für den Ausbau des 60 Millionen Euro teuren Projekts bereits 25 Millionen Euro zugesagt - "im Vertrauen darauf, dass auch die anderen Beteiligten ihren Beitrag dazu leisten", wie Roth am Sonntag kritisierte. Das Land soll den Rest beisteuern. NRW-Landtagspräsident André Kuper hatte sich für Stalag 326 stark gemacht. Die jährlichen Betriebskosten von rund 4 Millionen sollen von Kreisen und Städten in der Gegend getragen werden.

"Die Erinnerung für die Zukunft an Krieg und Gewalt, die vom nationalsozialistischen Deutschland ausgegangen ist, muss demokratischer Konsens sein", teilte Roth mit. Die Stätte beleuchte ein immer noch viel zu wenig bekanntes Kapitel der deutschen Geschichte. Dort waren von 1941 bis 1945 über 300.000 Kriegsgefangene überwiegend aus der Sowjetunion als Zwangsarbeiter untergebracht.

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