Das Traditions-Team von Williams steht vor einem Rätsel: Mit der gleichen Abstimmung der Autos von Robert Kubica und George Russell ergeben sich komplett unterschiedliche Fahrzeugdaten.
GP-Sieger Robert Kubica versteht die Welt nicht mehr. In den freien Trainings zum Grand Prix von Bahrain ist er seinem jungen englischen Stallgefährten George Russell hinterhergefahren. Und das liegt nicht am Talent des Piloten. Obschon die beiden Fahrzeuge so gut wie identisch abgestimmt sind, ergeben die Fahrzeugdaten komplett unterschiedliche aerodynamische Werte. Genauer: Der Wagen von Russell erzeugt mehr Abtrieb als das Auto von Kubica.
Erster Verdächtiger: Der beschädigte Unterboden aus Australien. Aber der 34jährige Pole Kubica sagt: «In Melbourne sind wir mit unterschiedlich abgestimmten Autos auf die Bahn gegangen, und das haben wir anhand der Daten sehen können. Hier aber fahren wir mit dem gleichen Set-Up, und noch immer weichen die Fahrzeugwerte voneinander ab. Wir glaubten, in Australien hätte das mit dem beschädigten und dann reparierten Boden zu tun.
Der WM-Vierte von 2008 weiter: «Der Boden ist fachgerecht repariert worden. Nein, irgend etwas stimmt mit der Aerodynamik nicht, dadurch wird das Handling des Autos beeinträchtigt, und das wiederum verringert den generellen Grip des Wagens. Das alles ist sehr merkwürdig und macht das Fahren sehr schwierig.»
Im zweiten Training fehlte Kubica eine gute Sekunde auf den Mercedes-Nachwuchsfahrer George Russell. Der meint: «Es ist nicht normal, dass Robert so weit hinter mir liegt.» Kubica weiter: «Ich stecke ich einer Zwickmühle. Wenn ich die Balance verbessere, also den Wagen fahrbarer mache, dann wird der Wagen noch langsamer. Wenn ich die Balance so regle, wie sie bei einem normalen Formel-1-Auto sein sollte, dann ist der Wagen kaum zu bändigen. Wir müssen die Ursache für das alles finden, erst dann kann ich normal fahren. Es gibt einen Grund, wir müssen ihn nur finden.
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