Im Filmklassiker „Nosferatu“ spielt ein mysteriöser Brief eine entscheidende Rolle. Was für ein Geheimwissen steckt in diesen rätselhaften Zeilen?
Natürlich hat der Vampir auch eine durchaus bürgerliche Seite, etwas schrecklich Spießiges, wenn er anfangs seinen Gast in seinem Schloss in den Karpaten empfängt, Hutter, den Gesandten des Häusermaklers Knock aus der deutschen Hafenstadt Wisborg. Sein Name ist Graf Orlok, ein dürres Männchen in Hausrock und Mütze, verhutzelt und verhuscht, das, so mokierte sich Rosa von Praunheim,"wie eine Horrortunte dem jungen Gast entgegentrippelt".
Für Albin Grau war Orlok eine Figur des Okkulten und Spiritistischen. Er war in den Zwanzigern eine wichtige Figur der Esoteriker-Szene von Berlin, Mitglied der Pansophischen Gesellschaft und der Fraternitas Saturni. 1924 war Grau bei der ominösen Weida-Konferenz dabei und legte sich dort mit Aleister Crowley an, einer Schlüsselfigur der okkulten Szene in der ersten Hälfte des Jahrhunderts. Als die Fraternitas 1936 von den Nazis verboten wurde, ging Grau in die Schweiz.
Exertier beruft sich bei seiner Lektüre auf Gelehrte des Okkulten, identifiziert Symbole, astrologische Zeichen oder Tarot-Elemente, zieht narrative Schlüsse - der Text hat bei aller Gelehrsamkeit einen spielerischen Duktus, der immer wieder ans Pathetische und Parodistische grenzt:"Nosferatu bricht zum Kreuzzug auf und wie die ,Kreuzritter des heiligen Johannes von Jerusalem‛, seine Zeitgenossen, benutzt er das Malteserkreuz, aber geschwärzt, ausgefüllt mit der Tinte...
Wenn das Totenschiff des Kreuzzüglers mit dem Nosferatu-Sarg in den Hafen von Wisborg einläuft, lösen Murnaus Bilder auch heute noch majestätischen Schauder aus. Knock, der die Geschäfte des Grafen besorgte, ist inzwischen in eine Anstalt weggesperrt worden. Er spürt die Ankunft Nosferatus:"Der Meister ist nahe, der Meister ist nahe.
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