Das Schloss Neuschwanstein soll Welterbe werden - bei einem Bürgerentscheid in der Gemeinde Schwangau hat sich die Mehrheit für die Bewerbung bei der Unesco ausgesprochen. Kritiker des Vorhabens befürchten, dass der Titel noch mehr Besucher anlockt.
Deutschlands wohl bekanntestes Schloss, Neuschwanstein, soll auf die renommierte Welterbeliste kommen. Bei einem Bürgerentscheid in der Allgäuer Gemeinde Schwangau hat sich eine Mehrheit für eine Bewerbung bei der Unesco ausgesprochen. 56 Prozent stimmten am Sonntag für den Welterbe-Antrag, 44 Prozent waren dagegen, wie die Gemeinde am Abend mitteilte. Die Wahlbeteiligung lag bei 56 Prozent.
Damit sind die Weichen gestellt und der Freistaat Bayern kann die Bewerbung auf den Weg bringen. Das Schloss im Ostallgäu soll gemeinsam mit den anderen beiden weltberühmten Schlössern des Bayern-Königs Ludwig II., Herrenchiemsee und Linderhof, sowie dem Königshaus am Schachen als Weltkulturerbe-Vorschlag eingereicht werden.Kritiker des Vorhabens befürchten, dass das Welterbesiegel noch mehr Besucher anlocken könnte.
Von der Bayerischen Schlösserverwaltung heißt es dagegen: "Schloss Neuschwanstein ist bereits weltbekannt, eine Steigerung der Besucher ist nicht zu erwarten." Ein zentrales Bestreben aller am Welterbe-Antrag Beteiligten sei es, den Massentourismus einzugrenzen. Schwangaus Bürgermeister Stefan Rinke sprach sich am Sonntag im BR nochmals klar für die Unesco-Bewerbung aus: "Schloss Neuschwanstein hat diesen Titel auf jeden Fall verdient. Das ist ein Denkmal von Weltrang, das auf der Höhe ist wie der Eiffelturm und die Pyramiden. Deswegen sollte Neuschwanstein auch Welterbe werden."Bestrebungen, Neuschwanstein in die Unesco-Welterbe-Liste aufnehmen zu lassen, gibt es schon seit vielen Jahren.
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