Vor 70 Jahren bestieg Tenzing Norgay Sherpa zusammen mit Edmund Hillary den Mount Everest. Doch im Westen wird vor allem Hillary gefeiert.
Als Traumbesetzung galten die beiden nicht. Ein kleiner nepalesischer Bergführer, der in Indien lebte, Tenzing Norgay Sherpa, und ein baumlanger Bienenzüchter aus Neuseeland, Edmund Hillary, standen vor 70 Jahren, am 29. Mai 1953, als erste Menschen auf dem Mount Everest, dem mit 8.848 Metern höchsten Berg der Welt. Als die Nachricht ihres Triumphs wenige Tage später in London eintraf, wurde dort gerade die Krönung von Elizabeth II. gefeiert.
Kurz bevor es an den Berg ging, war die gesamte Expeditionsmannschaft in die britische Botschaft in Kathmandu eingeladen. Die westlichen Alpinisten schliefen im Gebäude, die Sherpa brachte man in einer Garage unter, einem früheren Stall ohne Toiletten. Tenzing Norgay protestierte im Namen der Träger, wurde aber abgewiesen. Am nächsten Morgen urinierten die Träger aus Protest auf die Straße, unmittelbar vor dem Gebäude.
Schon bei der ersten britischen Himalajaexpedition – 1895 wollte Albert F. Mummery den Nanga Parbat besteigen – waren einheimische Träger dabei, zwei von ihnen verunglückten tödlich. Immer wieder kommt es im Himalaja zu Unfällen. Als 1934 eine deutsche Expedition zum Nanga Parbat zunächst die Forderungen der Träger nach besserer Ausrüstung und mehr Essen unterdrückt hatte, kam es zu einer Katastrophe: Sechs Sherpa und vier Deutsche starben.
In Europa und Nordamerika hingegen ist oft von „Hillary und seinem Sherpa“ die Rede. Sherpa gilt hier als Synonym für Träger. Als Günter Jauch 2000 bei der RTL-Show „Wer wird Millionär?“ die entscheidende Millionenfrage stellte, wollte er von seinem Kandidaten wissen, wie Hillarys Begleiter hieß. Als derart schwer gilt dieses Wissen hierzulande.
Für Tenzing Norgay selbst hatte sich mit dem Everesterfolg alles verändert. Nie mehr arbeitete er als Sirdar oder gar als Träger, er war über Nacht zum Nationalhelden Nepals und Indiens geworden. In Darjeeling wurde er auf Initiative des indischen Premierministers Jawaharlal Nehru zum Direktor des neu eingerichteten Himalayan Mountaineering Institute ernannt. Im Jahr 1954 gründete er zudem die Sherpa Climber’s Association, seine Kinder besuchten die besten Schulen.
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