Die Täter des Berliner Remmo-Clans kamen nach dem spektakulären Kunstraub in Dresden mit milden Strafen davon. Dazu ein Kommentar von B.Z.-Chefredakteur Jan Schilde.
. Und der Rechtsstaat hat einmal mehr seine ganze Milde walten lassen.-Clans wurden mit Urteilen von 4 Jahren und 4 Monaten bis zu 6 Jahren und 3 Monaten Haft bedacht. Die Täter lachen darüber. Warum die Milde? Weil die Angeklagten Teile des Schatzes zurückgaben und ihre Tat einräumten. Doch die Geständnisse waren halbherzig, die zurückgegebenen Juwelen stark beschädigt, der unschätzbar wertvolle Schatz ist zerstört.
Das deutsche Recht beurteilt immer die individuelle Schuld des Täters. Jede Tat, auch wenn es um den gleichen Tatbestand geht, ist anders. Und natürlich können sich echte Reue, Täter-Opfer-Ausgleich und ein starker Beitrag des Angeklagten zur Aufklärung eines Verbrechens mildernd auf ein Urteil auswirken.Aber Deal-Urteile wie in diesem Fall laufen der Gerechtigkeit, dem Rechtsstaat zuwider.
Es ist leider gar nicht ungewöhnlich. Täglich wird sich in deutschen Gerichten zugunsten der Täter geeinigt. Während Opfer die ganze Härte der Tat, mit bleibenden Folgen, trifft, können sich Täter auf die Milde unserer Justiz verlassen. Schon bei der Begehung von Straftaten kalkulieren kriminelle Clans dies ein. Für die Remmos hat sich der Einsatz im Grünen Gewölbe gelohnt.
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