Das Leck in Gaspipeline zwischen Finnland und Estland wurde womöglich absichtlich verursacht. Das lege das Ausmaß des Schadens nahe, teilten Ermittler mit. Der finnische Ministerpräsident spricht von einem »besorgniserregenden« Vorfall.
Ermittler in Finnland werten das Ausmaß des Schadens an der Balticconnector-Pipeline in der Ostsee als erstes Indiz für eine gezielte Aktion gegen die Anlage. Das gaben sie am Dienstag auf einer Pressekonferenz bekannt.
Der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo erklärte, der Schaden an der Pipeline sei »besorgniserregend«. Noch könne man aber nicht abschätzen, wer oder was ihn verursacht habe. Nach einer vorläufigen Beurteilung sei der Schaden weder durch die normale Nutzung noch durch Druckschwankungen zu erklären. Es sei wahrscheinlich, dass das Leck auf äußere Einwirkungen zurückgehe.
Die Betreibergesellschaften Gasgrid und Elering hatten am frühen Sonntagmorgen einen plötzlichen Druckabfall in der Leitung bemerkt. Der Gastransport zwischen den beiden EU-Ländern wurde daraufhin eingestellt. Das Unternehmen Gasgrid Finland teilte mit, die einzig mögliche Ursache sei ein Loch in der Pipeline. Die Behörden haben das Leck an der Balticconnector-Pipeline inzwischen genau lokalisiert.
Zuvor hatten schwedische und finnische Medien bereits über den Verdacht der finnischen Ermittler berichtet. Derin Finnland zitiert Quellen, wonach das Leck »anscheinend kein Unfall« sei. Seismologische Messungen registrierten indes keinerlei Ausschläge, die auf eine Explosion an der Pipeline hindeuten. Finnische Erdbebenfachleute durchkämmen aktuell die Messdaten ihrer Stationen in der Region.
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