Lebensversicherung: Bafin will gegen hohe Kosten vorgehen

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Für den Verkauf von Lebensversicherungen knöpft die Branche ihren Kunden acht Milliarden Euro jährlich ab. Die Finanzaufsicht Bafin will jetzt genauer hinschauen.

Ob Allianz, Generali, Zurich oder R+V - fast alle Lebensversicherer verkaufen ihre Policen über Vertreter, Makler, Großvertriebe oder Banken. Die erhalten hohe Provisionen, die Kosten reichen die Versicherer an ihre Kunden weiter: Allein 2021 zahlten sie 8,3 Milliarden Euro an Abschlusskosten, im Jahr zuvor waren es 7,7 Milliarden. Geld, das den Versicherten später bei der Rendite fehlt.

In Großbritannien, den Niederlanden und den meisten nordischen Ländern sind Provisionen beim Abschluss von Altersvorsorgeverträgen deshalb untersagt. In Deutschland scheiterte der Versuch des damaligen Finanzministers Olaf Scholz , mit der großen Koalition zumindest eine Obergrenze für Provisionen einzuziehen, am Widerstand der Union. Die FDP ist ohnehin dagegen, Parteichef und Finanzministerhat jeder Form von Begrenzung eine Absage erteilt.

Die Behörde spricht von einem"risikoorientiertem Aufsichtsansatz", den sie künftig verfolgen will."Danach wird die Aufsicht vor allem die Versicherer näher prüfen, bei denen die Effektivkosten der kapitalbildenden Lebensversicherungsprodukte im Branchenvergleich deutlich erhöht sind", schreibt die Bafin in der Mitteilung zu ihrem Entwurf.

Damit dürften vor allem die Geschäftsmodelle von Vertrieben wie DVAG unter Druck geraten. Der Vertrieb, der zu 60 Prozent der Familie Pohl und zu 40 Prozent der Versicherungsgruppe Generali gehört, kassiert neben Provisionen von Versicherern auch Kickbacks von Fondsgesellschaften, die kaum transparent sind. Diese Rückvergütungen sieht die Bafin besonders kritisch.

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