Der kanadische Eishockeyverband soll mutmaßlichen Opfern von sexueller Gewalt eine Art Schweigegeld aus geheimen Kassen gezahlt haben. Jetzt gab es gravierende Konsequenzen.
Scott Smith war nur drei Monate Geschäftsführer von Hockey Canada, im Verband tätig ist er schon seit rund drei JahrzehntenIm Zuge eines Skandals um mehrere Vorwürfe sexueller Gewalt ist der Vorstand des kanadischen Eishockey-Verbandes Hockey Canada um Geschäftsführer Scott Smith nach heftiger Kritik zurückgetreten. Dies gab der Dachverband bekannt.
Die Entscheidung folgte auf mehrere Enthüllungen. So soll der Verband etwa Gelder aus einer geheimen Kasse zur Bezahlung von mutmaßlichen Opfern sexuellen Missbrauchs verwendet haben. In Folge der Vorkommnisse war bereits der frühere Vorstandsvorsitzende Michael Brind'Amour im August zurückgetreten, die Interimsvorsitzende Andrea Skinner folgte am Samstag, nachdem Politiker, darunter Premierminister
, einen Führungswechsel gefordert hatten und Sponsoren abgesprungen waren. Trudeau hatte zudem gedroht, den Verband aufzulösen. Die Regierung hatte Zuschüsse wegen des Umgangs mit dem Fall gekürzt.Der Premier drohte dem Verband mit Auflösung Pascale St-Onge, Bundesministerin für Sport, bezeichnete die am Dienstag vorgenommenen Änderungen als »einen Schritt zur Wiederherstellung des Vertrauens der Kanadier in die Organisation«. Die Aufgabe des Verbandes bestehe nicht nur darin, Menschen zu außergewöhnlichen Sportlern zu entwickeln, sondern auch zu Bürgern, die Frauen, die Gesellschaft und das Gesetz respektierten.