Mit Gentechnik gegen den Hunger: Kenia will wegen einer verheerenden Dürre auf genmanipuliertes Getreide setzen. Die Entscheidung ist kontrovers. Es geht dabei auch um eine Sorte, die in Deutschland verboten ist.
Das Saatgut aus den Tela-Projekten wäre wohl die erste einsatzbereite Gentechnologie in Kenia. Einige Agrarexperten setzen große Hoffnung in die Produkte, so zum Beispiel Timothy Njagi vom renommierten Tegemeo-Institut, das ebenfalls von der Gates-Stiftung gefördert wird. In Interviews mit zahlreichen kenianischen Medien betont er, dass billiger Genmais auch die enormen Preissteigerungen auf dem Markt abfedern könne.
Während Nutzen und Schaden der Technologie seit Jahren kontrovers diskutiert werden, sehen viele Expertinnen und Experten ein anderes Problem: Hunger ist im Kern eine Verteilungsfrage. In Kenia zum Beispiel herrscht nicht unbedingt eine Nahrungsmittelknappheit, sondern ein Ungleichgewicht zwischen dem dürregeplagten Norden und dem ertragreichen Zentrum und Westen des Landes.