Beim idowa-Adventskalender veröffentlichen wir jeden Tag eine Plus-Geschichte aus diesem Jahr in voller Länge. Heute gibt es dabei die Geschichte eines Furthers, der sich selbst aus dem Alkohol-Gewalt-Kriminalitäts-Teufelskreis befreit hat.
"Mir tut es leid, dass ich vielen Angst gemacht, wehgetan habe": Karl-Heinz Weiß gewährt Einblick in ein Leben, das von Gewalt und Alkoholmissbrauch geprägt war. Eine echte Chance hatte er nie. Bereits mit acht Jahren sei ihm Schnaps angeboten worden, sagt er. Im Advent veröffentlichen wir jeden Tag eine Plus-Geschichte aus 2022 kostenlos in voller Länge.
Schöne Augenblicke, glanzvolle Kindheitserinnerungen? In seinem Leben Fehlanzeige. Gewalt, Alkohol, viel Ärger. Was anderes gab es kaum. So fehlen auch Fotos aus dieser Zeit. Nur eines hat Weiß. Es ist sein Kommunionfoto und zeigt ihn stolz, überglücklich, lachend - einer der wenigen Momente, in denen sein junges Leben normal war. Ansonsten war es alles andere als normal, denn: "Mit elf Jahren hatte ich bereits meine erste Alkoholvergiftung.
Nach der Heimzeit war sein Leben geprägt von vier Dingen: Rausch, Gewalt, Straftaten, Gefängnis. Für uns hat er zusammengerechnet, wie viel Zeit er im Knast verbracht hat: "17 Jahre waren es!" Und wie viele Straftaten hat er dafür begangen? Weiß zuckt mit den Schultern: "Das weiß ich nicht. Der Richter hat zu mir mal gesagt: Bei den Vorstrafen bist du der Drittbeste im Landkreis.
Und wie hat er das geschafft? "Immer, wenn der Drang kam, dachte ich mir: Heute nicht mehr, morgen trinke ich eines. Und am nächsten Tag war die Lust darauf wieder weg. Reine Kopfsache", betont Weiß. "Ich war schon zuvor mehrmals auf Entzug. Doch wennst es nicht wirklich willst, bringt es nichts." Seitdem hat sein Leben eine 180-Grad-Wende vollzogen. Kein Alkohol, keine Schlägereien, kein Ärger mit der Justiz.
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