Die Lust auf WM-Fußball ist in der deutschen Mannschaft weiterhin groß. Aber das Auftaktspiel gegen Japan steht nach dem „One Love“-Eklat unter neuen Vorzeichen. Es herrscht ein Reizklima.
Doha - Im Reizklima um die „One Love“-Binde waren Bundestrainer Hansi Flick und Anführer Joshua Kimmich bemüht, in ruhigem Tonfall deutlich Position zu beziehen und den Fokus auf ihre Fußball-Mission in Katar zu lenken. Der Bundestrainer und seine 26 WM-Spieler, von denen Leroy Sané zumindest zum Turnierstart ausfällt, müssen bei der umstrittenen Weltmeisterschaft im Emirat einen „Spagat schaffen“, der sie wie nie zuvor fordert.
Sportlichen Erfolg haben, möglichst sofort am Mittwoch gegen Japan, und zugleich um ihre gesellschaftspolitische Reputation auch ohne das angekündigte Zeichen mit der Spielführerbinde kämpfen. Flick berichtete am Dienstagabend angesichts des FIFA-Verbots für die „Eine Liebe“-Binde am Arm von Manuel Neuer von einem „unzufriedenen“ und „geschockten“ DFB-Team.
„Ich finde es schade, dass man nicht mehr für Menschenrechte gerade stehen darf“, sagte er unmissverständlich zum Verbot. Die gewaltige Empörung und das Unverständnis in der Heimat blendet er möglichst aus. „Ich fokussiere mich auf das, wofür ich da bin: Fußball.“Auch Kimmich positionierte sich klar in der offiziellen FIFA-Pressekonferenz. „Ich will mich schon auf eine WM freuen dürfen. Wir alle brennen. Wir alle wollen gegen Japan gewinnen.
Er zeigte sich „verwundert“ vom öffentlichen Aufruhr um die Entscheidung des DFB und anderer europäischer Verbände, sich dem FIFA-Diktat beugten. „Ich hatte das Gefühl, dass vor ein paar Wochen die One-Love-Binde noch madig geredet wurde. Jetzt ist sie doch ein starkes Zeichen.“ Eines, das im Chalifa International Stadium aber nicht sichtbar sein wird.
Vor dem Aufbruch ins Spieltagshotel in Katars Hauptstadt hatte das Nationalteam noch in der Abgeschiedenheit des Trainingszentrums in Al-Shamal trainiert. Manuel Neuer spulte dabei im schwarzen Langarm-Shirt seine vor unzähligen Fußballspielen eingeübten Torwart-Rituale ab, aufmerksam beobachtet vom Bundestrainer. Flick stand am Mittelkreis und hielt seine flache Hand vor die Stirn, um im hellen Sonnenschein seinem Kapitän besser zusehen zu können.
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