»Das bedeutet ganz konkret, dass Menschen, die Hilfe brauchen, abgewiesen werden müssen«: Mit deutlichen Worten warnt die Arbeiterwohlfahrt vor einem Kollaps der sozialen Infrastruktur - und kritisiert Sparpläne der Regierung.
Ein Jugendtreff, der zur Suppenküche wird, eine Kita, in der 80 Prozent der Eltern so niedrige Einkommen haben, dass sie von den Beiträgen befreit werden müssen: Die Herausforderungen der sozialen Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt inunter ihren haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden.
»Wir sehen ganz deutlich, dass die soziale Versorgung vielerorts nur noch durch viel guten Willen und Aufopferungsbereitschaft aufrechterhalten werden kann«, sagte Michael Groß, Präsident der Arbeiterwohlfahrt. »Die Lage ist mehr als prekär. Das bedeutet ganz konkret, dass Menschen, die Hilfe brauchen, abgewiesen werden müssen.
»Das ist ein mehr als deutlicher Hilferuf in Richtung Politik«, sagte der Präsident des Wohlfahrtsverbands. Er warnte davor, die Mittel für die soziale Versorgung wie aktuell im Entwurf des Bundeshaushalts vorgesehen zu kürzen. »Dann wird die soziale Infrastruktur in die Knie gehen«, sagte Groß. Er appellierte an denAktuell verschärfen der Umfrage zufolge besonders die Auswirkungen von Preissteigerungen und Inflation die Lage.
Mehr als die Hälfte der Befragten gab zudem an, dass die Zahl der armutsbetroffenen Klientinnen und Klienten in den letzten zwölf Monaten zugenommen habe. Rund 42 Prozent bemerkten eine wachsende Vereinsamung der Menschen in ihrem Umfeld. »Die Ergebnisse der Befragung bestätigen einen Trend, den wir immer wieder in den Einrichtungen vor Ort beobachtet haben«, sagte Awo-Präsidentin Kathrin Sonnenholzner. Ihre Kolleginnen und Kollegen in der sozialen Arbeit seien »nahezu am Ende, und mit ihnen auch die soziale Versorgung von uns allen«. Gleichzeitig brauchten immer mehr Mitbürgerinnen und Mitbürger Unterstützung im Alltag, ohne die viele zu vereinsamen drohten.
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