Die Venus, Deutschlands größte Erotikmesse, ist zurück. Nach zwei Jahren, in denen sich die Welt verändert hat. Die Pornoindustrie auch?
Behutsam streicheln die Männerhände über die riesigen Silikonbrüste. Die Sexpuppe des Herstellers Bezlya Network Technology Limited lässt es klaglos über sich ergehen. Sie sitzt auf einem Klappstuhl vor dem Stand des Ausstellers aus China. Die Hausmädchenuniform wurde ihr nach oben gezogen, damit die Brüste betastet werden können. „Hast du so eine schon zu Hause?“, fragt Ella Mortadella, die ebenso große wie grazile Dragqueen.
Gratisbilder und Gaffer Auf Barhockern sitzen junge Frauen, die mit Sexspielzeugen masturbieren, während Laptopkameras auf sie gerichtet sind. Eine Männermeute steht dicht an dicht hinter einer Absperrung und fotografiert. Für den ein oder anderen Besucher scheint die Aussicht auf freizügige Gratisbilder ein Ansporn für die Anreise gewesen zu sein. Auch Autogrammjäger sind unterwegs.
Patti heißt eigentlich Bettina Habig, ist 40 Jahre alt und der erfolgreichste deutsche Porno-Export in die Vereinigten Staaten. Die gelernte Zahnarzthelferin aus Münster hat es geschafft. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann in Hollywood, hat mehr als zwei Millionen Follower auf Instagram. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist sie als Pornodarstellerin aktiv und kann erzählen, wie die Pandemie die Welt der Pornografie verändert hat.
Ist das eine emanzipatorische Entwicklung? Immerhin gewinnen Frauen so neben der finanziellen Unabhängigkeit von den meist männlich geführten Studios auch kreative Freiheit. „So kann man das sehen“, sagt Texas Patti. Sie sieht aber auch eine Gefahr darin: „Das schnelle Geld kann gerade junge Menschen dazu verleiten, Dinge zu tun, mit denen sie sich vielleicht unwohl fühlen.“ Es fange mit niedlichen Bildern an „und dann enden sie beim Gangbang“.
taz am wochenendeMindestens 89 Patient*innen hat der Krankenpfleger Niels Högel getötet. Nun standen auch seine Vorgesetzten vor Gericht – und wurden freigesprochen. Warum der Prozess trotzdem wichtig war, lesen Sie in der taz am wochenende vom 29./30. Oktober. Außerdem: Am Sonntag entscheidet sich, wer Brasilien künftig regiert. Ein ausführlicher Blick auf ein gespaltenes Land. Und: Zuhause bei einem Klimaaktivisten der „Letzten Generation“.
Pappels Porno, den sie für Jan Böhmermann gedreht hat, wurde auf der Venus ausgezeichnet – für die herausragendste Produktion 2022. Der Film, in dem zwei Männer und zwei Frauen miteinander schlafen, wird auch auf der Messe gezeigt. Als die beiden männlichen Darsteller beginnen, sich oral zu befriedigen, ruft ein Mann aus der Menge: „Boah, ist ja ekelhaft.“ Pappel schaut kurz zu ihm herüber, lächelt souverän und richtet ihren Blick wieder auf die Leinwand.
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