Kolumne von Robert Halver: Der starke Euro-Kurs täuscht über die Deindustrialisierung hinweg
Doch macht der brasilianische Exporteuer nicht nur Geschäfte mit China, sondern mit Ländern und Regionen unterschiedlichster Währungen. Er müsste sich also teuer gegen diverse Wechselkursschwankungen absichern. Zudem machen ungeplante Umsatzveränderungen die Absicherungsgeschäfte selbst unsicher. Erhöht daraufhin der Produzent seine Risikoprämie durch höhere Verkaufspreise, geht dies zu Lasten seiner Wettbewerbsfähigkeit.
Im Vergleich ist ein unipolares Währungssystem einfacher und billiger. Egal, mit wem man Außenhandel in welchem Umfang auch immer betreibt, man hat es nur mit dem US-Dollar zu tun. Als alternative Handelswährung scheitert der Yuan ohnehin schon an seiner eingeschränkten Konvertierbarkeit. Überhaupt hält Peking den Daumen auf den Yuan, um Export- und Importpreisschwankungen zu minimieren.
Von diesen „deutschen Tugenden“ ist mittlerweile der Lack ab und in Europa wurde er nie wirklich aufgetragen. Die vereinbarten Stabilitätskriterien wurden mittlerweile dramatisch gelockert, damit der europäische Verbund bloß nicht auseinanderbricht. Genau das aber torpediert das Leistungsprinzip. Warum sich anstrengen, wenn der Euro-Versicherungsverein und die EZB einspringen?
Sowieso spricht Europa in der Migrations-, Wirtschafts-, Steuer-, Renten- und auch Außenpolitik mit gespaltener Zunge. Wie will man da geopolitisch gegenüber Amerika, Russland oder China bestehen? Und mit Moral allein gegen autoritäre Regime anzutreten, verspricht genauso wenig Erfolg wie den Fuchs zum Vegetarier machen zu wollen.
Erschwerend kommt die Überzeugung unserer Politiker hinzu, dass mehr Staat die Lösung ist, obwohl jeder mit Blick in die Vergangenheit feststellt, dass dieser Ansatz noch nie irgendwo von wirtschaftlichem Erfolg gekrönt war. Doch scheint das Ausleben der Ideologie mit der staatlichen Knute für viele Sendungsbewusste geradezu faszinierend zu sein. Ideologie ersetzt jedoch keine ordentliche Wirtschaftspolitik.
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