Serhij Zhadan ist Schriftsteller, Musiker, Mutmacher und Aktivist. In Frankfurt wird der Ukrainer nun auch für mehr als sein Werk geehrt.
„Es bleibt von der Nacht der dunkle Himmel. Der Krieg geht weiter, die Kinder wachsen.“ Worte des ukrainischen Schriftstellers Serhij Zhadan, der an diesem Wochenende in Frankfurt den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhält.
Was aber ist das für ein Erzähler, der da so wortgewaltig und lyrisch vom Krieg schreibt, von der Zerstörung, vom Vernichten, vom Alltag im Krieg und vom Überleben? Zhadan, geboren 1974, auch schon als der ukrainische Rimbaud bezeichnet, hat mittlerweile so etwas wie den Rang eines Nationaldichters.
Seit Beginn des Krieges sammelt, organisiert und verteilt Zhadan Geld, Autos, Lebensmittel, Hygieneartikel, Werkzeug, alles, was an der Front gebraucht wird oder in den Wohnungen und Häusern in Charkiw. Er spielt mit seiner Band „Hunde im Weltall“ in der Metro vor Schutzsuchenden, in Krankenhäusern, bei den Soldatinnen und Soldaten.
schreibt Serhij Zhadan, der sich mittlerweile eine Kosakenfrisur zugelegt hat, mit den Worten: „Die russischen Soldaten haben weder Gewissen noch Ehre. Abschaum, einfach Abschaum.“