Seinen Erik gibt er (noch) nicht her: Christoph Maria Herbst spielt wieder die Hauptfigur im ZDF-Dauerbrenner „Merz gegen Merz“, erkundet neues Terrain als Host bei „Terra X“ und berichtet von maroden Beziehungen, seiner Vorliebe für „schief ins Leben gebaute Figuren“ und verlorenen Rollkoffern im Outback.
Er ist ein Mann der Vielfalt. Seine Rollen als Schauspieler, seine Interessen und nicht zuletzt seine Sprache. Wer sich mit Christoph Maria Herbst unterhält, lässt sich schnell anstecken von seiner Begeisterung für die Dinge, von denen er erzählt, indem er aus seinem überaus reichen Wortschatz, der jeden Deutschlehrer entzücken würde, am liebsten die Superlative ausgräbt.
Herbst: Das kann ich nicht. Da würde ich ja Leuten, die es von Beruf machen, sich solche Dinge zu überlegen, vorgreifen und mir anmaßen, es besser zu können als die. Aber genauso wenig, wie ich wollen würde, dass der Autor Ralf Husmann sich als Schauspieler verdingt in einem 90-Minüter, der „Merz gegen Merz“ heißt, so wenig möchte er, glaube ich, dass ich jetzt hier fröhlich rumpitche.
Herbst: Das ist natürlich typisch männlich, aus dem Ganzen so ein Battle zu machen. Der Phantomschmerz ist einfach viel zu stark, wenn man immer noch etwas hinterhergeifert, was eigentlich schon längst tot ist. Das Tote soll man ruhen lassen, und die Annette, äh Anne hat hier wirklich einen Schlussstrich gezogen, was Erik einfach nicht zulassen kann. Emotional ziemlich verkrüppelt. Husmann schreibt mir halt gerne solche Figuren.
teleschau: Lassen Sie uns über Australien sprechen. Im Dezember wird es eine „Terra X“-Folge mit Ihnen geben, war beim ZDF zu lesen. Dafür waren Sie in down under und haben viel erlebt. Waren Sie zum ersten Mal da? Herbst: Den Text habe ich nicht geschrieben . Ich weiß nicht, was damit gemeint ist. Es ist für mich ein absolutes Novum gewesen, mal zu moderieren und dann auch noch für eine Reisesendung und für dieses Format. Ich muss ehrlicherweise sagen: Ich habe Blut geleckt! Vielleicht meinte der Pressetext aber auch, dass ich lernen musste, ohne Unterhosen, Hemden und Socken zurechtzukommen, weil mein Koffer verlorengegangen war.
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