Er äußert sich rassistisch, während seiner Amtszeit starben fast 700.000 Menschen an Covid, vor allem arme. Trotzdem haben auch finanzschwache und schwarze Brasilianer wieder Bolsonaro gewählt. Die Anthropologin Lilia Moritz Schwarcz sagt, warum.
Bolsonaro wird auch der »Trump der Tropen« genannt. Der ehemalige US-Präsident, obwohl nicht gerade ein Musterbeispiel religiöser Tugendhaftigkeit, wird stark von weißen, christlichen Nationalisten unterstützt. Inwiefern spielt religiöser Nationalismus auch für Bolsonaros Aufstieg eine Rolle?Die Allianz mit den Evangelikalen war für Bolsonaros Erfolg entscheidend und ganz klar auch von Anfang an sein strategischer Plan.
Viele in der Mittelschicht sind davon offenbar wenig begeistert.In Brasilien existiert dieser ausgeprägte Anti-PT-ismo, der Hass auf die Arbeiterpartei von Lula. Viele denken: Die Arbeiterpartei hat das Quotensystem erschaffen, das schwarze Menschen bevorzugt, hat die LGBTQ-Bewegung erschaffen, den Feminismus. Weite Teile der Mittelschicht sind einer Art Nostalgie verfallen. Sie wollen ein Brasilien zurück, das so nie existiert hat.
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