Markus Weber liebt Bier, fränkisches vor allem. Er ist gesellig, doch unheilbar krank. Er kann sein Bierglas nicht mehr selbst greifen.
Sonntage sind Feiertage im Leben von Markus Weber. Es geht dann aber nicht etwa in die Kirche, sondern ohne Umweg gleich ins Paradies, ins Landbierparadies. Die Nürnberger Kneipe ist Webers gelobtes Land, und wer braucht schon Milch und Honig, wenn er Kellerbier haben kann? Man kennt Markus Weber dort, er hat seinen Stammplatz und seinen Lieblingskellner, der manchmal sogar den verantwortungsvollen Job übernimmt, ihm den Bierkrug anzureichen.
Dort werden Fotos von prall gefüllten Kühlschränken geteilt und Empfehlungen für den nächsten Wochenendausflug, manche Mitglieder versuchen sich auch an Verkostungsnotizen – aber bitte kurz und prägnant. Schreiben ist Silber, Trinken ist Gold. Die Gruppe hat knapp 40.000 Mitglieder, Männeranteil: gefühlte 90 Prozent. Männer, denen man besser kein Krombacher vorsetzen sollte.
Warum er in der Gruppe so aktiv ist? „Der Erfolg war der Ansporn.“ Mit jedem Foto erntet Weber Dutzende Kommentare und Hunderte Likes. Den Kampf gegen seine Krankheit kann er nicht gewinnen – und trotzdem sieht er bei jedem Bier, das er ihr abtrotzt, wie ein Sieger aus. Auf Webers Balkon hängt eine Fahne des 1. FC Nürnberg. Von seinem Bett aus kann er sie sehen, selbst betreten hat er den Balkon noch nie. Seine Welt ist durch die Krankheit mehr und mehr in sich zusammengeschnurrt – doch an der großen weiten Welt ist er interessiert wie eh und je. Früher im Urlaub sei er ständig auf der Suche nach einer aktuellen Süddeutschen gewesen, erinnert er sich.
Ein Braumeister schickt ihm Kisten mit „bierigem Gruß“ Das Einschenken war der leichte Teil der Übung, jetzt wird es wieder ein bisschen komplizierter. Es fühlt sich merkwürdig an, Weber zuzuprosten, ohne dass der darauf reagieren kann. Und auch trinken kann er ja nur mit meiner Hilfe. Zaghaft führe ich ihm den Krug an den Mund und achte darauf, dass er den Strohhalm mit den Lippen zu greifen bekommt.
Wie gerne Markus Weber Bier trinkt, hat sich herumgesprochen. Gerade erst hat ein Bekannter, laut Briefkopf „Historischer Braumeister Bierstadt Bamberg“, wieder eine Kiste geschickt, „dass du nicht verdurstest“. Die handgeschriebenen Zeilen enden mit einem „bierigen Gruß“. Dass ihm die Vorräte ausgehen könnten, ist jedenfalls Webers geringste Sorge.
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